|
Unsere Öffnungszeiten:
Während der Bürozeiten:
Mo.-Do. 10.00-15.30
Fr. 12.30-15.30
( 05175/5738
1 info [at] antikriegshaus.de
Die Zeiten für Ausstellungen
und Veranstaltungen können
abweichen
14.09. AGDF Friedensaktionen in zahlreichen Städten geplant
28.08. Connection e.V. Urgent Action - Schutz und Asyl für die Menschenrechtsverteidigerin Olga Karatch
21.08 Friedenszentrum Braunschweig Gewaltfreiheit in aktuellen Konflikten - gibt es das überhaupt?
26.07. forumZFD Den Teufelskreis der Gewalt durchbrechen
19.07. UNITED4RESCUE: Jetzt erst recht: Gemeinsam retten!
13.07 Friedenskooperative Newsletter vom 13. Juli 2023
07.07. peace brigades international Umweltschutz in Kolumbien
29.06. J. und B. Gottschalk Presseerklärung zur Anklageerhebung gegen den Landesvorsitzenden der Partei „Die Rechte“
20.06. forumZFD Den Kreislauf der Gewalt durchbrechen
02.05. forumZFD Über Frieden sprechen, aber wie?
04.05. Connection e.V. 30 Organisationen verlangen Schutz und Asyl für Verweigerer aus Russland, Belarus und der Ukraine
|
Bankverbindung für Spenden Evangelische Bank eG
|
|
Der Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Jan Gildemeister, hat davor gewarnt, Aufrüstung als selbstverständlich hinzunehmen und nicht ausführlich über sie zu debattieren. „Wir erleben derzeit weltweit immense Aufrüstungsspiralen, ohne dass es dazu öffentliche Diskussionen über deren Notwendigkeit oder über Alternativen gibt“, kritisiert Gildemeister.
Dabei sieht der AGDF-Geschäftsführer massive negative Folgen in der aktuellen Aufrüstung. „Es fehlt an Geld, um die Krisen in der Welt wie Klima und Armut zu bekämpfen“, mahnt er. Und gerade diese Krisen seien oft wesentliche Ursachen für Konflikte, die zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen könnten, was wiederum den Ruf nach mehr Waffen bedeute, gibt er zu bedenken. Und: „Die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen steigt mit der Zunahme der Waffen in der Welt und deren Modernisierung.“
Als besonders heikel sieht Jan Gildemeister die Entwicklung bei den Nuklearwaffen. „Die sogenannte atomare Abschreckung funktioniert durch immer modernere Waffensysteme immer schlechter, da die Vorwarnzeiten immer kürzer werden und damit die Entscheidung, sich mit Nuklearwaffen zu verteidigen, immer schneller getroffen werden muss“, gibt er zu bedenken. Und der AGDF-Geschäftsführer ist sich sicher, dass, solange diese Waffen nicht wie chemische oder biologische Waffen völkerrechtlich geächtet werden und alle Staaten gemeinsam gegen ihre Verbreitung vorgehen, es immer wieder Staaten geben wird, die Atomwaffen besitzen wollen oder davon ihre Sicherheit abhängig machen, wie beispielsweise Nordkorea.
Durch die anhaltende Aufrüstung würden zudem immer mehr Ressourcen in die Waffenproduktion gehen, was zu einer weiteren Knappheit von Rohstoffen führen wird und weswegen auch mehr CO2 in die Luft gesetzt wird, kritisiert Jan Gildemeister. Zudem hätten Rüstungsunternehmen ein großes Interesse daran, ihre Waffen in andere Länder zu verkaufen. „Und diese Waffen gelangen früher oder später in Krisengebiete, wo sie eingesetzt werden, Menschen töten und für eine Verschärfung von Konflikten sorgen“, mahnt der AGDF-Geschäftsführer.
Eine Alternative sei eine weltweite Abrüstung, ist Gildemeister überzeugt. „Nach Ende des Kalten Kriegs zwischen Ost und West gab es zahlreiche Abkommen zur Rüstungsbegrenzung und zur Abrüstung, die aber leider seit 2001 gekündigt wurden, vor allem auch von den USA“, betont der AGDF-Geschäftsführer. Nun seien dringend vertrauensbildende Schritte nötig, ebenso einseitige Abrüstungsschritte von Staaten oder Bündnissen, damit neue Abkommen unter Federführung der Vereinten Nationen geschlossen werden könnten und die Rüstungsspirale unterbrochen werde. „Ziel muss eine massive Abrüstung sein“, ist Jan Gildemeister überzeugt.
Doch über all das werde aktuell nicht in Politik und Gesellschaft diskutiert, die Aufrüstung werde weitgehend widerspruchslos hingenommen, bedauert der AGDF-Geschäftsführer. „Dabei wäre es so wichtig, Debatten darüber zu führen, wofür Militär gebraucht werde, welche zivilen Alternativen es dazu gebe und auch, welche Waffen für welchen Zweck benötigt werden“, gibt er zu bedenken, macht aber auch deutlich: „Ich weiß natürlich auch, dass angesichts des russischen Angriffskriegs mein Aufruf vielfach auf Unverständnis stoßen wird und aktuell weder bei der russischen Regierung noch auf Seite der NATO die Bereitschaft für Gespräche zur Rüstungsbegrenzung oder Abrüstung, geschweige denn über Alternativen zu militärischer Gewalt besteht. Und dennoch: Es muss im Bewusstsein bleiben, dass es Alternativen gibt und dass militärische Gewalt nicht alternativlos ist“, ist Jan Gildemeister überzeugt.
Bonn, 6. März 2023/dj
Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat die Bundesregierung davor gewarnt, in der ersten Nationalen Sicherheitsstrategie einseitig die militärische Sicherheit zu stärken. Stattdessen sollte sich die Bundesregierung hier zum Ausbau von ziviler Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und Friedensförderung verpflichten, fordert der Friedensverband. Gemeinsam mit rund 50 Friedensorganisationen hat sich die AGDF daher mit einem entsprechenden Aufruf an zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestags gewandt.
„Eine Nationale Sicherheitsstrategie muss die Sicherheit aller Menschen in den Mittelpunkt stellen, sie darf den Frieden nicht aus dem Blick verlieren“, zitiert AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister aus dem gemeinsamen Aufruf „Sicherheit braucht starke zivile Friedensfähigkeiten“. Aktuell plane die Bundesregierung allerdings laut mittelfristiger Finanzplanung massive Kürzungen bei Prävention, Diplomatie und Friedensförderung, kritisiert der Friedensverband. „Dabei sind gerade diese Instrumente unverzichtbar, um Konflikte ohne Gewalt zu bearbeiten, militärischen Eskalationen frühzeitig entgegenzuwirken und Frieden nachhaltig zu sichern“, macht Jan Gildemeister deutlich.
Konkret fordert das Bündnis eine Stärkung der Zivilgesellschaften als Friedensakteure. Nach Ansicht der Friedensorganisationen verfüge Deutschland über bewährte und international anerkannte Instrumente zum Schutz von Akteuren, die die Menschenrechte verteidigen, für Demokratisierung eintreten und sich für Frieden lokal engagieren. Dazu gehöre der Zivile Friedensdienst mit mehr als 300 Friedensfachkräften in 43 Ländern oder das Förderprogramm zivile Konfliktbearbeitung (zivik), das weltweit zivile Akteure dabei unterstütze, Krisen vorzubeugen, Konflikte zu überwinden und friedliche gesellschaftliche und politische Systeme zu schaffen. Gildemeister: „Diese Programme müssen angesichts der aktuellen Herausforderungen dringend
ausgebaut werden.“
Daneben hält es das Bündnis für wichtig, mehr Perspektiven für Menschen in Konfliktregionen zu schaffen. So unterstütze beispielsweise der deutsche Entwicklungsdienst in vielen betroffenen Regionen einen am Frieden orientierten Wiederaufbau der Infrastruktur, der Ernährungssicherung und des sozialen Zusammenhaltes, gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen. Und schließlich müssen nach Ansicht der Friedensorganisationen auch zivile Friedensmissionen und Vermittlungen gestärkt werden, da die UN ebenso wie die OSZE oder andere regionale Organisationen unverzichtbare Akteure der Friedenssicherung seien, deren Handlungsfähigkeit von Deutschland gestärkt werden müsse. „Darum müssen die finanziellen Beiträge, etwa für das Zentrum für internationale Friedenseinsätze und das Europäische Kompetenzzentrum Ziviles Krisenmanagement, erhöht werden. Und Deutschland sollte unbedingt die eigenen Kapazitäten für Friedensmediation und für die Beteiligung an zivilen Friedensmissionen ausbauen“, fordert AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister.
Infos: www.frieden-stark-machen.de
Kontakt: Jan Gildemeister, Tel. 0228/24 999-13
Zur Erklärung Sicherheit braucht starke zivile Friedensarbeit
Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD
Öffentlichkeitsarbeit
07.07.23
Bundesregierung plant massive Kürzungen für Jugendfreiwilligendienste
Pressemitteilung der AGDF zu den von der Bundesregierung geplanten massiven Kürzungen für Jugendfreiwilligendienste
In der Koalitionsvereinbarung war 2021 von einer „Stärkung“ der Freiwilligendienste die Rede. Der vom Kabinett beschlossene Haushaltsplan spricht eine andere Sprache: Für 2024 sind für den Haushaltstitel „Jugendfreiwilligendienste“ 25 Millionen Euro weniger eingeplant, für 2025 weitere 15 Millionen Euro. Damit stünden für FSJ, FÖJ und den Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) statt 120 Millionen Euro ab 2024 noch 95 Millionen Euro und ab 2025 nur noch 80 Millionen Euro zur Verfügung. Junge Menschen, die sich für ein Jahr freiwillig engagieren wollen, werden dies nach Ansicht der Träger des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes schnell spüren: Da es sich um überjährige Programme handelt, werden bereits 2024/25 deutlich weniger Interessierte an Freiwilligendiensten teilnehmen können.
Die Träger im IJFD würden die geplanten Kürzungen hart treffen: Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind noch nicht überwunden, viele internationale Partner sind gefährdet. 2022 kam die massive weltweite Inflation hinzu. Erste Träger mussten ihre Arbeit bereits einstellen.
„Statt dieser Hiobsbotschaft bräuchten die Träger dringend die von der Bundesregierung versprochene Stärkung internationaler Freiwilligendienste, insbesondere eine Erhöhung des seit elf Jahren unveränderten IJFD-Fördersatzes von 350 Euro/Monat“, so Jan Gildemeister. „Dieser Satz deckt bereits jetzt nur rund ein Drittel der realen Kosten ab; der Rest muss durch Spenden, teilweise auch Eigenbeiträge der Einsatzstellen und Freiwilligen eingeworben werden“, erläutert der Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF).
Trotz ihres großen, auch ehrenamtlichen Engagements stehen nun viele Träger am Rande des Abgrundes: „Seit Jahren machen wir bei stagnierender Förderung im internationalen Freiwilligendienst eigentlich unmögliche Dinge möglich, mit viel Kreativität, Selbstausbeutung und einer wahnsinnigen Unterstützung unserer internationalen Partner“, so Stephan Langenberg, Geschäftsführer von ICJA – Freiwilligenaustausch weltweit. Und weiter: „Als ‚Anerkennung‘ dafür nun eine fast 25prozentige Kürzung der Bundesmittel alleine fürs nächste Jahr. Da kommen nun auch wir an unsere Grenzen.“
„Freiwilligendienste tragen auf vielfältige Weise zum solidarischen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und zur Stärkung unserer Demokratie bei. Internationale Freiwilligendienste fördern darüber hinaus Begegnungen und Verständigung, was angesichts der aktuellen Kriege und globalen Herausforderungen nötiger denn je ist“, sagt Jutta Weduwen, Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. „Die angekündigten Mittelkürzungen muten anachronistisch an und gefährden das zivilgesellschaftliche Engagement massiv.“
Jetzt setzen die Träger und engagierte ehemalige Freiwillige ihre Hoffnungen auf den Deutschen Bundestag, der im Herbst den Haushalt beschließt. Seit März wenden sich vor allem junge Menschen unter dem Motto #MeinFreiwilligesInternationalesJahrerhalten an Bundestagsabgeordnete. Ihnen ist wichtig, dass auch in Zukunft viele junge Menschen so wertvolle Erfahrungen wie sie machen können.
Viele Auslandsfreiwillige haben zudem die Petition Steigerung der Attraktivität der Freiwilligendienste unterstützt, die ein großer Erfolg ist. Statt der erforderlichen 50.000 wurde sie von knapp 75.000 Menschen unterzeichnet, so dass sich der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages mit ihr beschäftigen muss.
Die geplante massive Kürzung der Jugendfreiwilligendienste trifft nicht nur junge Menschen, sondern auch langjährige zivilgesellschaftliche Partnerschaften. Nichtregierungsorganisationen aus Deutschland setzen sich mit ihren Partnern weltweit für Verständigung, soziale Gerechtigkeit, Klima und Umweltschutz sowie für Demokratie ein. Viele Einsatzstellen werden aus Kostengründen keine Freiwilligen mehr aufnehmen können, Einsatzländer fallen weg. Es ist davon auszugehen, dass gerade in einer Zeit voller Krisen die bewährte internationale Zusammenarbeit vielfach nicht fortgeführt werden kann, so die Träger der Freiwilligendienste.
Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg wurde im Juni die von der AGDF eingebrachte Resolution „Internationale Freiwilligendienste stärken“ beschlossen mit folgenden Forderungen an den Bund:
- Die Anerkennung und Wertschätzung internationaler Freiwilligendienste als wichtigen Baustein der persönlichen Entwicklung in Zeiten multipler Krisen sowie ihres Mehrwerts für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratieförderung.
- Die Anpassung der Förderung pro Monat im Internationalen Jugendfreiwilligendienst von 350 auf 650 Euro sowie die Erhöhung in der Entsendung des weltwärts Programm um 230 Euro.
- Den bedarfsgerechten Ausbau internationaler Freiwilligendienste und Rechtsanspruch auf angemessene Förderung für ausgewählte Freiwillige.
- Die Sicherstellung der benötigten Mittel in der mittelfristigen Finanzplanung und adäquaten Aufwuchs der Mittel für 2024 und Folgejahre.