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Schiffspost von United4Rescue

Monatelang hat uns das Auswärtige Amt hingehalten, jetzt steht fest: United4Rescue wird kein Geld vom Ministerium bekommen. Der Bundestag hatte letztes Jahr beschlossen, dass United4Rescue in den nächsten vier Jahren jährlich zwei Millionen Euro bekommen soll, um die zivile Seenotrettung zu unterstützen. Doch das Auswärtige Amt, das das Geld auszahlen sollte, blockierte. Wollte uns dazu bringen, Projekte an Land zu fördern – was wir ablehnten. Denn wir unterstützen schwerpunktmäßig die zivile Seenotrettung und das bleibt so. Punkt.

Stattdessen sollen jetzt einzelne Rettungsorganisationen selbst Mittel beim Auswärtigen Amt beantragen. Das erhöht den bürokratischen Aufwand für alle enorm. Zusätzlich hält das Ministerium daran fest, mit dem Geld auch Projekte an Land zu fördern – Geld, das eigentlich dafür bestimmt war, Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Damit bleibt offen, ob und wie viel Geld tatsächlich in die Seenotrettung fließt.

Zwei Millionen Euro pro Jahr für zivile Organisationen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein und dürfen nicht davon ablenken, was es eigentlich braucht: Ein europäisches Seenotrettungsprogramm. Dass das Auswärtige Amt noch nicht einmal diese vergleichsweise geringe Summe vollständig für die Seenotrettung bereitstellen will, ist ein Skandal. Deshalb gilt jetzt erst recht: #gemeinsamretten! Wenn das Außenministerium Gelder kürzt, müssen wir zusammenstehen – für die zivile Seenotrettung.

Die Situation auf dem Mittelmeer ist dramatisch. Laut der Internationalen Organisation für Migration sind dort in diesem Jahr schon mehr als 1.900 Menschen ertrunken. Auf der zentralen Mittelmeerroute ist 2023 schon jetzt das tödlichste Jahr seit langem. Viele Menschen fliehen derzeit aus Tunesien, wo Menschen aus anderen afrikanischen Ländern massiver rassistischer Gewalt ausgesetzt sind, seitdem der tunesische Präsident gegen Geflüchtete hetzte. Als einzigen Ausweg sehen viele nur die gefährliche Flucht über das Meer.

Für die Rettungsorganisationen bedeutet das: Sie werden rund um die Uhr gebraucht. Die Schiffe treffen bei jedem Einsatz innerhalb kürzester Zeit auf zwei, drei, vier Boote in Seenot. Gleichzeitig ist bei vielen Organisationen das Geld knapp, und restriktive neue Gesetze der italienischen Regierung erschweren ihre Arbeit. Unser Bündnisschiff SEA-EYE 4 war 20 Tage im Hafen festgesetzt, weil die Crew nach einer Rettung auf einen weiteren Notruf reagierte – und damit gegen das Gesetz verstieß. 20 Tage, in denen das Schiff nicht retten konnte.

Als breites Bündnis sind wir für die zivile Seenotrettung da. Wir unterstützen, wenn Geld für Treibstoff, Rettungsmittel oder nötige Reparaturen fehlt. Mehr denn je sind wir auf jede Hilfe angewiesen, damit wir #gemeinsamretten können. Werde Fördermitglied und unterstütze mit einem regelmäßigen Beitrag!

 

 

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