Evangelische Friedensarbeit trauert um Detlev Besier
Die Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD trauert um Pfarrer Detlev Besier, den Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche der Pfalz, der im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorben ist. „Ich bin traurig und bestürzt. In meinem Gebet und in meinen Gedanken bin ich bei seiner Familie“, so Landesbischof Friedrich Kramer, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Pressemitteilung des Gesprächsforums der Ökumenischen FriedensDekade zum Jahresmotto 2022.
„ZUSAMMEN:HALT"
Ökumenische FriedensDekade legt Jahresmotto für 2022 fest
Bonn/Frankfurt, 2. Dezember 2021. Das Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade legte Anfang der Woche das Motto für 2022 fest. Es lautet: „ZUSAMMEN:HALT". Unter diesem Motto werden im kommenden Jahr an den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag (6. - 16. November) bundesweit mehrere Tausend Gottesdienste, Friedensgebete und Informationsveranstaltungen durchgeführt.
Unter dem Motto „ZUSAMMEN:HALT" wollen die Trägerorganisationen, darunter die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), auf die Notwendigkeit internationaler Kooperation und einer verstärkten Zusammenarbeit aufmerksam machen. Zusammenhalt ist die Basis dafür, die zukünftigen Herausforderungen gemeinsam angehen und bewältigen zu können. Zu diesen Herausforderungen gehören nach Auffassung der Ökumenischen FriedensDekade in besonderer Weise die Klimakrise (Bewahrung der Schöpfung), die Friedensfrage (internationale Konflikte und Machtkämpfe, Spaltungstendenzen in den Gesellschaften, Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung) sowie die soziale Gerechtigkeit (in Fragen von Welternährung, Flucht und Migration, soziale Schere, Zugang zu sauberem Wasser etc.).
Das Motto „ZUSAMMEN:HALT" verbindet „zusammen" durch einen Doppelpunkt mit dem Wort „halt". Dem Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade ist neben dem Eintreten für gesellschaftlichen Zusammenhalt und internationale Zusammenarbeit zugleich wichtig, zum „Einhalt gebieten" aufzurufen, beispielsweise für ein Ende der weltweiten Aufrüstung, der Zerstörung der natürlichen Umwelt oder der extremen sozialen Ungerechtigkeit zwischen Ländern des globalen Südens und des Nordens. „Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, dass die Herausforderungen der Zukunft nur auf globaler Ebene angegangen werden können. Uns ist wichtig mit dem Motto „ZUSAMMEN:HALT" über unseren eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, den weltweiten Zusammenhalt zu fördern und zugleich deutlich „halt" zu rufen, wo Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung mit Füßen getreten werden.", sagt Jan Gildemeister, Vorsitzender des Ökumenischen FriedensDekade e. V.
Die Ökumenische FriedensDekade will auch Anstöße geben, wie die Kirchen, Christinnen und Christen dem biblischen Friedensauftrag angesichts der Herausforderungen gerecht werden können. Ob durch Beiträge für den gesellschaftspolitischen Zusammenhalt oder durch die kritische Begleitung friedenspolitischer Entwicklungen wie Rüstungsexporte, nukleare Teilhabe in der NATO, Erhöhung des bundesdeutschen Verteidigungsetats oder in Fragen autonomer Waffensysteme. Hier fordert die Ökumenische FriedensDekade eine alternative Friedenspolitik ein und ruft zu einem neuen Denken auf, dass das etablierte Sicherheitsverständnis hinterfragt.
Als eine biblische Bezugsquelle wurde aus dem Hebräerbrief Vers 24 in Kapitel 10 ausgewählt: „Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Tagen anspornen." Aus dem Alten Testament wurde aus dem Buch der Weisheit Vers 7 in Kapitel 1 ausgesucht: „Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis und er, der alles zusammenhält, kennt jede Stimme".
Im Rahmen eines ausgeschriebenen Plakatwettbewerbs wird die Ökumenische FriedensDekade Anfang Februar 2022 ein grafisches Motiv auswählen, mit dem das Jahresmotto „ZUSAMMEN:HALT" gestalterisch umgesetzt wird. Das ausgewählte Plakatmotiv wird als zentrales visuelles Element auf allen Bildungs- und Aktionsmaterialien im Jahr 2022 eingesetzt.
26. März - 1. April 2022: Gedenkveranstaltungen der Stadt Nienburg/Weser aus Anlass des 80. Jahrestages der Deportation der Nienburger Jüdinnen und Juden, die sich am 28. März 1942 ereignete.
Damals wurden die letzten zu diesem Zeitpunkt noch in Nienburg lebenden Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in das Konzentrationslager Hannover-Ahlem auf dem Gelände der ehemaligen Jüdischen Gartenbauschule verschleppt. Sechzehn von ihnen wurden am 1. April 1942 ins Warschauer Ghetto, zwei weitere am 23. Juli 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. Unter den Deportierten und später Ermordeten befand sich auch Elisabeth Weinberg, die Namensgeberin des Elisabeth-Weinberg-Jugendpreises, der alljährlich in Nienburg für besonderes Engagement bei der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit bzw. couragiertes Eintreten für Demokratie und Vielfalt verliehen wird. In diesem Jahr wird der Preis am 30. März überreicht, der Tag an dem Liesel Weinberg hundert Jahre alt geworden wäre.
Ein breites Bündnis, koordiniert vom Arbeitskreis Gedenken der Stadt Nienburg/Weser, hat sich zusammengefunden, um mit einer ganzen Projektwoche um den 28. März 2022 herum an diese Ereignisse vor achtzig Jahren zu erinnern: das Nienburger Kulturwerk, das Stadt- und Kreisarchiv Nienburg, die Polizeiakademie Niedersachsen, die Integrierte Gesamtschule Nienburg, das Marion-Dönhoff-Gymnasium Nienburg, der Runde Tisch gegen rechte Gewalt, Stadt und Landkreis, die Recherchegruppe Stolpersteine, das Junge Forum gegen Antiziganismus und die Omas gegen Rechts Nienburg.
Das Bündnis will damit der Opfer der Deportation gedenken und an das Verbrechen des Völkermords erinnern - auch eingedenk der Feinde der Demokratie, die Corona missbrauchen, um Antisemitismus, Verschwörungslegenden und Hass gegen Politiker*innen, Wissenschaftler*innen und Journalist*innen zu verbreiten, und hofft auf breite Unterstützung. Und auf Verständnis, wenn trotz der in Aussicht gestellten Lockerungen hier und da noch Belange des Infektionsschutzes berücksichtigt werden müssen.
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