Ermutigung 2020

  • Zuletzt aktualisiert: Montag, 30. Mai 2022 12:46
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  • 04 Feb

Verleihung des Sievershäuser Friedenspreises am 12. Juni 2022

Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung 2020/21 für "Ferien vom Krieg – Dialoge über Grenzen hinweg“ 

Das Projekt „Ferien vom Krieg – Dialoge über Grenzen hinweg“, das schon seit vielen Jahren im Rahmen des Komitees für Grundrechte und Demokratie e.V. organisiert wird, erhält die ursprünglich 2020/21 ausgeschriebene Sievershäuser Ermutigung für engagierte und friedensfördernde internationale Jugend- und Begegnungsarbeit. Dieses Projekt hat 1994 während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien begonnen, serbische, kroatische und bosnische Kinder zu gemeinsamen Ferienwochen am Meer einzuladen, und so dazu beigetragen, in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien Versöhnungsprozesse in Gang zu setzen. Seit 2004 treffen sich junge Leute aus den drei Ländern zu gemeinsamen Friedenscamps und Aktivitäten. Mittlerweile ist daraus das Netzwerk „Youth United in Peace“ hervorgegangen, das länderübergreifend arbeitet und in dem jungen Menschen die Verständigung untereinander suchen.

Seit 2002 wurde das Projekt auf Israel/Palästina ausgeweitet. Hier organisiert „Ferien vom Krieg“ Workshops in Drittländern, wo sich Teilnehmende aus Israel und Palästina in einem neutralen geschützten Raum auf Augenhöhe begegnen können. Schon mehr als 2300 Teilnehmer*innen haben sich seitdem in Deutschland getroffen, um einen intensiven Dialog über die eigene und kollektive Geschichte in den beiden Gruppen zu führen und gemeinsam die aktuelle politische Situation zu beleuchten.

 

 
Youth United in Peace in Sombor (ehem. Jugoslawien)

Dialogseminar für Frauen aus Israel und Palästina  

„Frieden ist eben nicht nur die Abwesenheit von Gewalt und Krieg,“ schreibt das Jury-Mitglied Dr. Maria Flachsbarth in der Begründung für die Entscheidung der Jury, „sondern vielmehr ein friedvolles Miteinander, das gegenseitiges Verständnis voraussetzt.“ Neben der Beseitigung von Konfliktursachen und Wiederaufbau müssten langfristige Versöhnungsprozesse initiiert werden, so Flachsbarth. „Häufig sind tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen notwendig, um Voraussetzungen für eine friedliche Zukunft zu schaffen. Genau an dieser Stelle setzt das ausgezeichnete Projekt an, indem es bei jungen Menschen gesellschaftliche Mauern aufbricht.“ 

So leiste das Projekt „Ferien vom Krieg“ sehr praktische und wirksame Verständigungs – und Friedensarbeit, die dazu beitragen könne, Konflikte nachhaltig zu bearbeiten und so ein erneutes Ausbrechen zu verhindern.

Die Jury, der neben der langjährigen Staatssektretärin Dr. Maria Flachsbarth die Kreisjugendwartin des Kirchenkreises Burgdorf Ann-Marie Reimann, die frühere Bundestagsabgeordnete Dr. Ute Finckh-Krämer, die Bildungsreferentin bei der Ev. Jugend Sarah Vogel und, als Vertreterin des Antikriegshauses, Hannelore Köhler angehörten, war beeindruckt und erfreut über die Bewerbungen aus dem Bereich Internationale Begegnungsarbeit, die allesamt eine hohe Qualität und großes Engagement zeigten. „Es ermutigt auch uns selbst, durch die Ausschreibung des Preises mitzubekommen, wie viel hervorragende Arbeit mit jungen Leuten landauf landab geschieht, durch so viele engagierte Menschen!“, so Hannelore Köhler vom Antikriegshaus. Es sei nicht leicht gefallen, eine Entscheidung zu treffen. Gleichwohl wurde sich die Jury darin einig, „Ferien vom Krieg“ auszuzeichnen.

Der von der Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen gemeinsam mit der Stiftung Frieden ist ein Menschenrecht ausgeschriebene, mit 5000 Euro dotierte Friedenspreis wird im Rahmen einer Feierstunde am Sonntag, 12. Juni 2022, 16.00 Uhr im Antikriegshaus den Vertreter*innen von „Ferien vom Krieg“ überreicht.

                                                                                                                                          

 

 

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Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung

  • Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 28. Juli 2011 12:33
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  • 28 Jul

DankMalSeit 1988 verleiht die Dokumentationssätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen im Zweijahresrhythmus den mit 5000 Euro dotierten Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung für beispielhafte Friedens- und Menschenrechtsarbeit . Die Verleihung findet jeweils zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember statt.

Die Ausschreibung erfolgt zu wechselnden thematischen Schwerpunkten. So wurde im Jahr 2008 die Organisation MADAM aus Sierra Leone für ihre Arbeit zur Rehabilitation von ehemaligen Kindersoldaten ausgezeichnet. 2006 wurde die tschetschenische Menschenrechtlerin Taita Junusova für ihr Engagement für die Opfer des Tschetschenienkrieges und die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen geehrt.

Die Ermutigung soll die Preisträger in ihrer Arbeit ermutigen und unterstützen, aber auch darüber hinaus Mut machen, sich für die Ziele von Frieden und Menschenrechten zu engagieren.

Ausschreibung 2010

  • Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 28. Juli 2011 12:08
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  • 28 Jul

Die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen schreibt zum elften Mal den mit 5.000 Euro dotierten Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung aus. Die Sievershäuser Ermutigung 2010 soll Einzelpersonen oder Initiativen verliehen werden, die unter schwierigen Rahmenbedingungen für Presse- und Meinungsfreiheit einstehen und sich durch einen unabhängigen, unbequemen und unbestechlichen Journalismus zu friedens- und menschenrechtspolitischen Themen auszeichnen.

Die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen hat sich bei der Wahl des Ausschreibungsthemas der Ermutigung 2010 von zwei Überzeugungen leiten lassen: Zum einen von der Überzeugung, dass Presse- und Meinungsfreiheit eine notwendige Voraussetzung für eine den friedlichere Welt sind. Ohne den freien Austausch von Fakten, Ideen und Meinungen ist Frieden nicht denkbar. Für die  Presse- und Meinungsfreiheit gerade auch unter schwierigen Bedingungen staatlicher oder nichtstaatlicher Repression einzustehen verdient deshalb hohen Respekt. Zum anderen braucht es nach Auffassung der Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen angesichts der vielfältigen und zunehmend unübersichtlichen Weltlage einen unabhängigen, unbequemen und unbestechlichen Journalismus, um Licht in das Dunkel der zahlreichen Kriege und Konflikte, der massiven Menschenrechtsverletzungen, des Machtmissbrauchs, schreiender Ungerechtigkeiten oder Umweltverbrechen zu bringen, die einem nachhaltigen Frieden im Wege stehen.

Journalistische Arbeit, die sich dieser Themen verantwortungsvoll annimmt, unabhängig berichtet und dafür auch persönliche Risiken und Nachteile in Kauf nimmt, soll ausgezeichnet, unterstützt und durch den Preis ermutigt werden.

Vorschläge, Empfehlungen und Bewerbungen können in schriftlicher Form oder per E-Mail bis zum 1. Mai 2010 an die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen gerichtet werden. Diese sind formlos einzureichen, hilfreich sind jedoch nähere Angaben zur vorgeschlagenen Person oder Initiative (Zeitung/Redaktion o.ä.), Beispiele der journalistischen Arbeit und Berichte zum Umfeld.

Die Sievershäuser Ermutigung wird seit über 20 Jahren im zweijährigen Rhythmus für beispielhafte Friedens- und Menschenrechtsarbeit verliehen. Die Verleihung findet jeweils zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember statt.  Die Ausschreibung erfolgt zu wechselnden thematischen Schwerpunkten. So wurde im Jahr 2008 die Organisation MADAM aus Sierra Leone für ihre Arbeit zur Rehabilitation von ehemaligen Kindersoldaten ausgezeichnet. 2006 wurde die tschetschenische Menschenrechtlerin Taita Junusova für ihr Engagement für die Opfer des Tschetschenienkrieges und die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen geehrt. Die Ermutigung soll die Preisträger in ihrer Arbeit ermutigen und unterstützen, aber auch darüber hinaus Mut machen, sich für die Ziele von Frieden und Menschenrechten zu engagieren, wie Rupert Neudeck in seiner Laudatio 2006 hervorhob.

Der Verein Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V. besteht seit 30 Jahren und betreibt in Sievershausen bei Hannover das Antikriegshaus als Veranstaltungs- und Ausstellungszentrum sowie die Antikriegswerksatt als Seminarhaus mit Übernachtungsmöglichkeiten. Das Antikriegshaus steht an historischem Ort am Rande des Schlachtfeldes der 'Schlacht von Sievershausen', die 1553 nicht nur Moritz von Sachsen, sondern 4.000 weiteren Soldaten das Leben kostete. Der Verein folgt einem umfassenden Verständnis von Friedensarbeit, das neben der Auseinandersetzung mit weltweiten Krisen und Konflikten auch Menschenrechtsthemen, ökologische Fragestellungen, Erinnerungsarbeit und Möglichkeiten gewaltfreier Konfliktbearbeitung im Nahbereich umfasst.

Kurzvorstellung der Preisträger 2012

  • Zuletzt aktualisiert: Freitag, 19. Oktober 2012 10:31
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  • 19 Okt

Die Jury des Antikriegshauses hat entschieden, dieses Jahr den Preis zu teilen. Geehrt werden sollen am 9. Dezember 2012 die Gemeinschaft „Brot & Rosen“ aus Hamburg und das Projekt „DiaMiPa“ (Diakonische Migrationsarbeit für Personen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus) des Diakonischen Werkes Stadtverband Hannover.

Das Projekt DiaMiPa verfolgt ein umfassendes Konzept von Unterstützung, beginnend mit der Vermittlung medizinischer Hilfe, ohne dass die Hilfesuchenden den Behörden ausgeliefert werden, bis hin zur Beratung über ihre spezifischen Rechte und der eventuellen Klärung des Aufenthaltsstatus. Dabei werden die Hilfesuchenden persönlich betreut und begleitet. Es gibt bundesweit etliche Initiativen, die in dieser Art Hilfe leisten und Unterstützung verdienen. Angesichts etlicher gleichwertiger Bewerbungen hat die Jury sich entschieden, eine lokale Initiative auszuzeichnen.

Der zweite Preisträger, die Gemeinschaft „Brot & Rosen“, bietet Flüchtlingen in ihrer Gemeinschaft ein Zuhause auf Zeit, einen Schutzraum, wo einerseits konkrete Hilfe zu neuen Perspektiven angeboten wird, andererseits sie als Mitmenschen in die Gemeinschaft aufgenommen werden und mit den Mitgliedern dieser Gemeinschaft mit gleichen Rechten und Pflichten zusammenleben. Diese Art der helfenden Mitmenschlichkeit hat die Jury des Antikriegshauses sehr angesprochen, sodass beschlossen wurde, dieses Jahr zwei Initiativen zu ehren.

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 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers