Sehr geehrte Damen und Herren,

der Hunger in Gaza ist akut lebensgefährlich für eine halbe Million Menschen, viele davon Kinder. Uns erreichen schreckliche Nachrichten von humanitären Organisationen in unseren Netzwerken, deren Mitarbeitende in Gaza selbst extrem vom Hunger betroffen sind. Darum haben wir in der letzten Woche zusammen mit über 100 humanitären und Friedensorganisationen einen vielbeachteten Aufruf veröffentlicht und ein Ende der Hungersnot und des Krieges gefordert.

 

Die israelische Regierung hat die Macht und die völkerrechtliche Pflicht, die Blockade von umfangreicher humanitärer Versorgung zu beenden. Die Hamas sollte sofort und ohne weitere Bedingungen alle verbliebenen Geiseln freilassen und die Kämpfe ihrerseits beenden.

Unsere lokalen Partner wie Standing Together und Combatants for Peace setzen sich vor Ort für die Menschen ein: Sie fordern von der israelischen Regierung, den Krieg und die Hungersnot zu beenden, sie tragen den Protest gewaltfrei auf die Straße und leben es vor: In beiden Graswurzelbewegungen arbeiten Israelis und Palästinenser*innen zusammen, um sich für gleiche Rechte, Frieden und Sicherheit aller Menschen in Palästina und Israel einzusetzen. Dabei würdigen sie das Leid aller, ohne es in einen Anlass für Feindschaft zu wenden. Auch wenn es schwerfällt, in diesen Zeiten das Wort Hoffnung zu verwenden, dort ist sie Praxis.

 

Lesen Sie in diesem Newsletter, wie sich der Krieg auf die Arbeit unserer Partner in der Region auswirkt und wie Friedensarbeit dennoch möglich ist.

Solidarische Grüße

Portrait Christoph Bongard

Christoph Bongard

Leiter Kommunikation & Politik

PS: Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, die Arbeit von Friedensinitiativen in Palästina und Israel gerade jetzt mit aller Kraft zu unterstützen!

ZUR SITUATION VOR ORT

 

 

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Damit das Leben weitergeht

Flüchtende sind Menschen - keine Zahlen

Plakatausstellung von UNITED4RESCUE im Antikriegshaus

Seit es Kriege und Katastrophen gibt, müssen Menschen fliehen. Sie müssen ihre Heimat verlassen und anderswo nach Zuflucht und Zukunft suchen. Weil es kaum legale, sichere Fluchtwege gibt, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich auf lebensgefährliche Fluchtrouten zu begeben. Viele haben nicht das Glück, die Gefahren der Flucht zu überleben.

Die Ausstellung schenkt Menschen und ihren Geschichten Beachtung. Sie alle sind Krieg, Verfolgung und Not entkommen. Sie sprechen von Angst und Gewalt, aber auch von Hoffnung, Mut und Durchhaltekraft. Ihre Geschichten machen deutlich: Kein Mensch flieht ohne Grund. Und sie zeigen,. was passiert, wenn Europa seine Grenzen abschottet und legale, sichere Fluchtwege fehlen, denn fast alle Geschichten handeln von lebensgefährlichen Fluchtrouten wie über das zentrale Mittelmeer.

 

 

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AGDF betont erneut den Rechtsanspruch auf geförderte Freiwilligendienste

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat ihre Forderung nach einem Rechtsanspruch auf einen geförderten Freiwilligendienstvertrag bekräftigt. Hintergrund ist ein Rechtsgutachten der Bertelsmann Stiftung, wonach ein „Rechtsanspruch auf ein freiwilliges Gesellschaftsjahr“ in den Freiwilligendiensten durch den Bund gesetzlich umsetzbar ist sowie eingeführt und auch gefördert werden kann. „Damit wird unsere Position nachdrücklich bestätigt und die von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis getragene Vision 2030 kann realisiert werden“, so AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister.

Gleichzeitig kritisiert die AGDF aber auch Forderungen aus der Politik, Pflichtdienste einzuführen. „Gerade die Stärkung der Freiwilligkeit ist wichtig, um auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Engagement zu fördern“, ist Jan Gildemeister überzeugt. Damit könne auch der zunehmenden Distanz zu staatlichen Institutionen entgegengewirkt werden, betont der AGDF-Geschäftsführer.

Junge Menschen, die sich freiwillig in einem Lerndienst für ein Jahr im In- und Ausland für andere oder die ökologische Mitwelt engagieren, würden sich erfahrungsgemäß nach seiner Auffassung aufgrund ihrer besonderen Erfahrungen sehr häufig für ihre Mitmenschen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Verantwortung für die Eine Welt einsetzen. Zugleich würde eine vielfältige Zivilgesellschaft gestärkt, wenn sich Träger, Einsatzstellen und Partnerorganisationen für benachteiligte und bedürftige Menschen, für die natürliche Mitwelt, Demokratie und generell ein besseres Zusammenleben engagierten. Und internationale Freiwilligendienste würden jungen Menschen interkulturelle Lernerfahrungen ermöglichen sowie die Wertschätzung einer vielfältigen Gesellschaft und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördern, betont der AGDF-Geschäftsführer.

Mit einem Rechtsanspruch auf einen freiwilligen Dienst würde dies alles gefördert und auch das Potenzial von Freiwilligendiensten besser ausgeschöpft, gibt Jan Gildemeister zu bedenken. Darum sei er dankbar für dieses Rechtsgutachten der Bertelsmann Stiftung, das nun hoffentlich auch von der Bundesregierung, die ja in ihrem Koalitionsvertrag eine Stärkung der Freiwilligendienste und einen entsprechenden Stellenausbau angekündigt habe, wahrgenommen und umgesetzt, so der AGDF-Geschäftsführer.

In diesem Zusammenhang kritisiert die AGDF die aktuelle Diskussion um Freiwilligen- und Pflichtdienste. „Derzeit wird alles auf die Frage einer Wehrpflicht fokussiert, doch das greift viel zu kurz“, warnte Jan Gildemeister, zumal seiner Ansicht nach die Gründe dafür derzeit nicht umfassend diskutiert würden. „Das alles braucht eine breite, offene, kontroverse und ehrliche gesellschaftliche Diskussion, und keine Vorgabe von oben. Und die fehlt derzeit völlig“, so der AGDF-Geschäftsführer.

Zum Rechtsgutachten: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/engagement-junger-menschen-fuer-demokratie/projektnachrichten/juristisches-gutachten-rechtsanspruch-auf-ein-gesellschaftsjahr

 

 

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AGDF bringt Resolution im Kirchentag zu Freiwilligendiensten ein

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat in den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2025 in Hannover eine Resolution eingebracht, wonach begrüßt werden soll, dass die künftige Bundesregierung keinen neuen Pflichtdienst plant, sondern die Freiwilligendienste stärken will. Zugleich soll die Bundesregierung aber auch aufgefordert werden, dafür zu sorgen, dass alle junge Menschen über die Möglichkeit eines Freiwilligendienstes informiert werden. Auch soll die finanzielle Förderung eines Freiwilligendienstes so gestaltet werden, dass sich alle jungen Menschen diesen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft leisten können. Und den Trägern der Freiwilligendienste soll eine Rechtssicherheit gegeben werden, dass bei einem unterschriebenen Vertrag der Freiwilligendienst mit angemessener pädagogischer Begleitung gefördert werde. Insgesamt soll den Freiwilligendiensten auf diese Weise eine höhere Anerkennung zuteilwerden, hofft die AGDF.

Die AGDF nimmt dabei die Perspektive junger Menschen in den Blick, da diese von den Einschränkungen aufgrund vieler Krisen wie Covid19, Kriege und Klimawandel stark betroffen waren und sind. Ein Pflichtdienst würde nach Ansicht des Friedensverbandes ihre Lebensgestaltung sehr beeinflussen, auch würden Pflichtdienste für immense Kosten, neue bürokratische Strukturen, eine Schwächung der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft sowie für neue Ungerechtigkeiten sorgen. Junge Menschen gingen zunehmend auf Distanz zur Regierungspolitik, warnt die AGDF.

Freiwilligendienste würden nach Ansicht der AGDF den jungen Menschen dagegen sinnvolle Tätigkeiten, Wertschätzung, Anerkennung und persönliche Qualifizierung für die Zukunft bieten. Daneben würden Freiwilligendienste einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, zur Stärkung der Demokratie und im internationalen Bereich zum interkulturellen Austausch leisten. Der Friedensverband ist überzeugt davon, dass die Zahl der Freiwilligen auf 200.000 verdoppelt werden könnte, wenn die Rahmenbedingungen verbessert würden.

Die Resolution soll in der Veranstaltung „Ich: Viele Möglichkeiten (m)ein Weg“ am Freitag, 2. Mai, in Hallo 16 auf dem Messegelände in der Zeit von 11 bis 13 Uhr beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover zur Abstimmung gestellt werden.

 

 

 

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Frieden lernen
und erleben

 

 Der Friedensort
Antikriegshaus Sievershausen 
ist ein anerkannter Friedensort
der 
Evangelisch-lutherischen
Landeskirche Hannovers

Combatants for Peace
Sievershäuser Ermutigung 2024