Eine Dokumentarisch-szenische Lesung über den Widerstand von und mit Oskar Ansull und Bengt Kiene

In der Reihe der Gedenkveranstaltungen zum 1. Weltkrieg liefert das Antikriegshaus am Sonntag, 30. August um 16 Uhr seinen Beitrag. In einer Lesung von und mit Oskar Ansull und Bengt Kiene kommen die frühzeitig warnenden Stimmen zu Wort, die heute mehr oder weniger vergessen sind. In einer szenischen Collage und Textmontagen machen Ansull und Kiene diese Stimmen vor dem Zeithintergrund hörbar, sie führen die Stimmen der "Rufer in der Wüste" zusammen und lassen dabei buchstäblich die "Zeit in Aktion" aufscheinen in: Lyrik, Prosa, Manifesten, Glossen, Reden, Aufrufen, Anzeigen - eine Spurensuche und Spurenlese, wie sie so auf einer Bühne noch nicht zusammen- und aufgeführt wurde.
Oskar Ansull und Bengt Kiene wenden den Blick zurück auf die Ereignisse von 1914, zeigen, dass sich überraschend früh und klar die wenigen Friedensgeister von den Kriegsgeistern schieden. Die 1914 noch kriegstrunken auf die Schlachtfelder zogen, kamen grausam um oder ernüchterten bald vor schrecklichem Irrtum. Wenige Zeitschriften, die damals nicht "umlernen" mussten, etwa "DIE AKTION - Wochenschrift für Politik, Literatur, Kunst" von Franz Pfempfert, die seit 1911 ein Forum für Kriegsgegner und Pazifisten war.
Es werden Texte gelesen von: Käthe Kollwitz, Erich Mühsam, Theodor Lessing, Ferdinand Hardekopf, Salomo Friedländer (Mynona), Jakob von Hoddis, Klabund, Hellmut von Gerlach, Erich Fromm, Karl Liebknecht u.a.

Eine Produktion der hebebühne Hannover gefördert von der Region Hannover und in Kooperation mit der Stiftung Leben und Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen